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Erfolgsgeschichte - Projekt MAZAB von INBAS GmbH

Der Weg hin zur Anerkennung des Berufsabschlusses aus dem Ausland muss nicht lang sein

Manche Menschen verdienen trotz gleicher Tätigkeit weniger als ihre Kolleg:innen. So zum Beispiel Hassan*, der als Bauzeichner in einem Architektenbüro arbeitet. Das ist ungerecht und kann viele Gründe haben. Einer, der ausschließlich Beschäftigte mit Migrationsgeschichte betrifft, ist die fehlende Anerkennung ihrer Qualifikation.

*Der Name wurde von der Redaktion geändert.

Anna Nowodworska hilft in solchen Fällen mit ihrem Projekt MAZAB der INBAS GmbH aus. Sie vermitteln internationale Fachkräfte aus dem IHK-Bereich in Theoriemodule und in die betriebliche Praxis, die ihnen für die Anerkennung ihrer Qualifikation als gleichwertiger deutscher Abschluss fehlen.

Dazu müssen sie zunächst einen Antrag bei der bundesweiten IHK FOSA (Foreign Skills Approval) stellen, die dann eine volle, teilweise oder gar keine Gleichwertigkeit mit vergleichbaren deutschen Abschlüssen feststellt. Die Berater:innen bei MAZAB bitten die IHK Berlin einen Qualifizierungsplan aufzustellen und suchen passgenaue Module für die jeweilige Person. Nachdem diese absolviert wurden und ein Nachweis darüber vorliegt, kann ein weiterer Antrag auf vollständige Gleichwertigkeit bei der IHK FOSA gestellt werden.

Die Klient:innen kommen aus unterschiedlichen Ländern. Nach 2015 waren viele Menschen aus Syrien darunter, aber auch aus Bosnien oder EU-Bürger:innen aus Polen. „Immer wenn es irgendwo in der Welt eine Krise gibt, schlägt sich das auch in unserem Projekt nieder“, so Nowodworska, die in Zukunft mit mehr Ukraininer:innen rechnet.

Seitdem das Fachkräfteeinwanderungsgesetz in Kraft getreten ist, haben sie Fachkräfte, die noch gar nicht in Deutschland sind, aber bereits über einen Bescheid mit teilweiser Gleichwertigkeit verfügen und Interesse an einer vollen Gleichwertigkeit ihrer Berufsqualifikation im Vergleich mit dem deutschen Referenzberuf haben. Da gab es zum Beispiel einen Tunesier, der sich aus Frankreich bei MAZAB gemeldet hatte. „Ihm hat ein Modul zu Datenverarbeitung und Digitalisierung gefehlt. Nach seinem Umzug nach Deutschland konnte er das innerhalb von einem Monat nachholen und hat sehr schnell die volle Gleichwertigkeit anerkannt bekommen. Er arbeitet heute als Mechatroniker“, berichtet Nowodworska. Besonders im Gedächtnis blieb er ihr, weil er in seiner Freizeit ein Sprachlernpuzzle für Deutschlernende gebastelt hatte, dass er ihr zum Abschied überreichte.

Leider läuft es nicht immer so reibungslos. Hassan fehlt beispielsweise nur noch der Erfahrungsnachweis zum Erstellen von Bauelementen in einer Baugrube. Da er mit seiner Arbeit als Bauzeichner im Architektenbüro bisher selbst nicht mit Baugruben zu tun hat, ist das gar nicht so einfach. „Er ist jetzt schon seit über einem Jahr bei uns, weil er neben seinem Vollzeitjob keine Zeit hat, noch ein Praktikum bei einem Bauunternehmen zu machen“, so Nowodworska.

Umso dankbarer sind die Fachkräfte nach Anerkennung ihrer vollständigen Gleichwertigkeit. „Einmal hat uns einer unserer Teilnehmer ein Kilo Lindt-Pralinen überreicht. Da müssen wir dann schauen, ob wir das vom Wert überhaupt annehmen dürfen“, stellt Nowodworska klar, „aber die meisten sind schon sehr dankbar, wenn sie ihren Berufsabschluss aus dem Ausland voll anerkennen können.“

Da gleichzeitig auch immer mehr Unternehmen händeringend nach Fachkräften suchen, liegt es nahe, mit diesen stärker zusammenzuarbeiten. An eine Berliner Firma aus der Telekommunikationsbranche konnte MAZAB jetzt schon mehrere Elektriker, IT-Systemelektroniker:innen und Bürokaufleute vermitteln. Doch zielgerichtete Anfragen von Unternehmen bekommt MAZAB derzeit noch nicht. Das soll sich künftig ändern. Dann könnte Frau Nowodworska neben internationalen Fachkräften auch immer mehr Unternehmen wirklich glücklich machen.

Hier geht es zum Projekt MAZAB von INBAS GmbH: https://www.inbas.com/projektdatenbank/de-details/mazab.html